August
Sommer, denke ich und schiebe mich frierend durch die enge Straßenbahn zum Automaten. Heiß muss es sein. Auf dem schmelzenden Asphalt soll die Hitze liegen wie eine feuchte, warme Decke. Sandalen will ich tragen und ein kurzes, rotes Kleid. Der Fahrtwind auf dem Rad soll sich anfühlen wie ein Föhn. Unter den Oberbaumbrücke soll die Spree der Nacht entgegenfließen.
Die Autofahrer sollen hupen vor lauter Übermut. Die Busse fahren mit offenen Türen. Es soll nach Knoblauch und Kreuzkümmel riechen, nach Benzin und blühenden Bäumen. Wo ich vorbeifahre, will ich Gelächter hören, Paare sollen sich küssen, und im Flieder verborgen lehnt der Sommer an einer Wand und spielt auf dem Akkordeon Lieder über die Liebe.
Es soll Sommer sein, denke ich mir, und der Sommer soll niemals enden.