Nur die Nerven

„Nicht gut.“, sagt sie, und ich schäme mich ein bißchen für mein wochenlanges Schweigen. Krank geschrieben sei sie. Nein, nichts Ernstes, auch eher nichts – Körperliches, wenn ich verstehe, was sie meint. Ich nicke etwas unsicher, überlege einen Moment, bevor ich frage, aber sie schüttelt den Kopf und lächelt ein wenig verlegen das Törtchen an, das halbgegessen auf ihrem Teller liegt. Nein, sagt sie, krank sei sie eigentlich nicht, ihr Arzt hätte gemeint, es sei vielleicht besser. Vielleicht sei sie nur erschöpft, und wenn sie ein wenig schliefe, einfach mehr schliefe, acht Stunden jede Nacht oder mehr, füge sich vielleicht alles wieder von selbst.

Eine Ursache könne sie so konkret gar nicht benennen. Vielleicht der Abend im Kollegenkreis, als sechs Paare auf der Terrasse des neugekauften Hauses saßen, dass sich ihr Kollege D. gekauft hatte, in den sie ja einmal sehr verliebt gewesen sei, und nur sie war allein gekommen. „Ist sicher nicht leicht, die meisten Männer haben Vorurteile gegen Karrierefrauen.“, hatte die Frau des D. das Fehlen einer männlichen Begleitung mitfühlend kommentiert, nach dem Essen in der Küche, und sie hätte genickt und geschwiegen, weil die Frau wahrscheinlich recht hatte. Die Frau war Erzieherin gewesen, und der D. hatte am Ende die Frau geheiratet, und für sie hatte es nur zu einer Affäre gereicht, damals vor drei Jahren.

Vielleicht war es aber auch das Wochenende, an dem ihre Mutter nach Berlin kam. Sehr klein stand ihre Mutter auf dem Bahnsteig am Ostbahnhof, und fror die ganze Zeit, obwohl es Juni war. Von den Enkeln der Nachbarn hatte ihre Mutter gesprochen, und die jüngste Tochter der Nachbarn habe das Haus gegenüber gekauft und sei Apothekerin am Ort. - Dass es schwierig sei mit Kindern in ihrem Job, hatte sie der Mutter entgegnet, und dass ihr Job ihr wichtig sei. So viele Absolventen würden von ihrem Job träumen, die keine Kinder hätten und viel Zeit. – „Ist dein Job dir wichtiger als Familie?“, hatte ihre Mutter sie gefragt, in einem Ton, als sei sie krank, und sie hatte gelogen und gesagt, so sei das nun einmal. Am Abend schlief ihre Mutter in ihrem Bett, ihres Rückens wegen, und sie lag auf der zu kurzen Couch im Wohnzimmer und sah an die Decke. Von allen vier Ecken des Raumes lächelten dicke Puttenköpfe, und sie dachte daran, dass sie niemals geglaubt hatte, einmal allein zu bleiben.

Oder es war der Abend, an dem sie fast ihren Job hingeworfen hätte. Ob’s ein Fehler von ihr war, oder ihr Chef einfach nur glaubte, es sei ihr Fehler gewesen – spät am Abend kam sie weinend heim, und stolperte in ihrer dunklen Küche über ein paar herumstehende Glasflaschen, schnitt sich an den Scherben den Fuß und musste ins Krankenhaus. Der herbeigerufene Taxifahrer wollte sie nicht fahren wegen der Blutflecken, und anrufen mochte sie niemanden mehr um diese Zeit. Mit einem Handtuch um den Fuß ging sie zu Bett.

An einem Morgen vor zwei Wochen konnte sie nicht mehr aufstehen. Nur noch liegenbleiben wollte sie, die Augen schließen, eine große, weiche Abwesenheit, und selbst zum Weinen reichte die Energie nicht mehr aus, die sie bis ins Büro hätte tragen müssen. Auch im Büro anrufen konnte sie nicht mehr, nicht zum Arzt gehen, damit sie irgendwelche Tabletten bekäme, und so lag sie stundenlang einfach auf dem Rücken, vollkommen leergeräumt, und ab und zu klingelte das Telefon, weil ihr Chef wissen wollte, wo sie blieb.

Am Abend stand kein Mann vor der Tür und keine Freunde. Nur ihr Chef klingelte so lange, bis sie öffnete. Er habe sich Sorgen gemacht, sagte er. Alleinstehende könnten ja leicht einmal in der Badewanne ausrutschen, Beckenbruch, und dann fände sie ewig keiner. Schwankend stand sie im Türrahmen, so bleich, dass ihr Chef sie ins Bett schickte, und verschwand mit den Worten, bis zum Wochenende wolle er sie im Büro nicht mehr sehen.

Zwei Tage blieb sie einfach im Bett, duschte nicht und aß nichts, und schließlich hatte sie genug Energie angespart für einen Telefonanruf. Auf den Anruf kam eine Freundin, die brachte sie zum Arzt. Die Freundin lachte viel, um sie aufzumuntern, sprach von ihrer Hochzeit und legte, als sie ging, einen Stapel Frauenzeitschriften aufs Bett. Zur Zerstreuung. „Wie sie IHN verrückt machen“, stand auf einem der Cover.

Es seien bloß die Nerven, hatte der Arzt ihren Zustand kommentiert. Sie arbeite wahrscheinlich zuviel, sagte er, maß ihr den Puls und leuchtete ihr in die Augen. Dann schickte er sie heim und verschrieb ein paar Medikamente. „Haben sie jemanden, der auf sie aufpasst?“, fragte der Arzt. Es sei nicht gut, allein zu sein, wenn es wieder schlimmer würde.

"Und was raten sie mir, wenn da keiner ist?", fragte sie fast, aber dann nickte sie doch und ging nach Hause.

Don Alphonso - 6. Aug. 2006, 4:17 Uhr

Dergleichen kann auch mit Mann passieren. Wenigstens ist es ein Symptom des Lebens - lebendig begraben als Apothekersfrau mit der Zukunftsperspektive Oma ertragen zwar viele, aber da fehlt es dann meistens an Gehirn, Seele oder beidem.
acqua - 6. Aug. 2006, 11:14 Uhr

Sie machen mich traurig, Frau Modeste.
walküre - 6. Aug. 2006, 14:22 Uhr

der beschriebene zustand

ist im wesentlichen unabhängig davon, ob man in einer familie und/oder partnerschaft lebt oder nicht; durch seine verweigerung bringt der körper immer eine dahintersteckende seelische notlage zum ausdruck, der nur durch neue weichenstellungen entgegengewirkt werden kann. und - wie sie so richtig schreiben - selten ist nur ein einziges ereignis der auslöser eines solchen zusammenbruches. das leben stück für stück entrümpeln und konsequent neu ordnen, damit die seelischen müllberge kleiner werden und neue perspektiven entstehen können, das ist es, was hier hilft, und auf keinen fall die vielfach bereitwillig verordnete dosis an verschiedenen errungenschaften der psychopharmazeutik ...
Modeste - 6. Aug. 2006, 16:03 Uhr

Natürlich, Don, kann man auch verheiratet oder zumindest liiert einsam sein. Die Freundin, von der der Text handelt, wünscht sich deswegen natürlich auch keine leere Ehe, sondern ein Umfeld, das wärmt und trägt. Ich möchte bekanntlich weder verheiratet sein, noch irgendwo in der Provinz verfaulen, aber wer wäre ich, anderen Menschen abzusprechen, nach ihrer Fasson glücklich zu sein. Vielleicht geht's der Apothekerin gut.

Der Zustand, in dem sich meine Freundin befindet, hat derzeit nichts mehr von einer goldenen Freiheit, die dann eben auch ihre Nachteile hat. Die goldenen Momente müssen irgendwann sehr, sehr selten geworden sein. Das ist kein lustiges Umherschweifen mehr, sondern nur noch eine graue Einsamkeit, in der Weihnachten, Sonntagabend oder Silvester gefürchtete Termine geworden sind.

Den letzten Kuss, sagt sie, habe sie irgendwann Ende 2004 bekommen. Früher sei das alles immer recht bewegt gewesen, irgendetwas hätte sich immer ergeben, aber inzwischen ist sie 34 und arbeitet schrecklich viel. Diejenigen Männer, die in diesem Alter noch suchen, wollen sich entweder zu nichts verpflichten oder suchen jemanden, der geradezu beängstigend perfekt ist. Und gern jünger. Das ist dann wirklich traurig, Frau Aqua.

Dass Medikamente da nicht viel helfen, Frau Walküre, glaube ich auch. Nur bekommt ja niemand mehr die Zeit und die Chancen, sein Leben aufzuräumen, und jeder Bruch im CV wird böse angekreidet. Das Innehalten können wir uns wohl alle zusammen nicht mehr leisten, soll es noch einmal weitergehen, und für jemanden, der seinen Job letztlich liebt, wie ich glaube, ist der Ausstieg keine Option.
creature - 6. Aug. 2006, 16:25 Uhr

ich sehe hier einfach zu viele erwartungen, einer der größten verursacher von schmerz und leid.
wir haben diese erwartungen gegenüber freunden, partnern, kinder und gesellschaft und an das leben an sich, könnten wir da einen schritt zurückmachen, zu uns selbst, würden einige sorgen und probleme abfallen.
höre ich ménschen zu die mir ihre geschichten erzählen kommen diese worte sehr oft vor, "ich dachte, ich hoffe, ich hab mir vorgestellt" usw.
leben ist leichter ohne diese bürde, alles geht leichter von der hand weil man akzeptieren lernt und mensch kann nur mehr gewinnen, jedes geschehen erscheint als geschenk und diese positivität wird teil des wesens, und dieses wesen bekommt eine gute aura, menschen werden kommen und die nähe suchen, aber bitte ohne erwartung!
loreley - 6. Aug. 2006, 16:32 Uhr

34 ist ja kein Alter. Sie könnte es auch bei seriösen Kontaktbörsen im Internet probieren.
Es gibt auch Männer, die ernsthaft jemanden suchen. Ein Bekannter, der durch eine Krankheit gehandicapt ist, hat auf die Art tatsächlich eine sehr nette Frau kennengelernt, mit der er heute zusammenlebt.
Und ich war noch so selbstherrlich, ihm von Internet-Bekanntschaften abzuraten!

Überhaupt kenne ich inzwischen die eine oder den anderen, der jemanden via Internet gefunden hat.
Jings - 6. Aug. 2006, 18:53 Uhr

Meine Kollegin ist 55 und hat jedes Jahr einen Anderen. Sie sagt, so hätte sie nur die schönen Zeiten einer Beziehung. Ihr Derzeitiger ist gerade mal 35.
rationalstürmer - 6. Aug. 2006, 18:58 Uhr

Liebe Modeste, wenn ich dann doch irgendwann und endlich nach Berlin ausgewandert bin, dann stellen Sie mich doch bitte einfach einmal Ihrer Freundin vor.
franz.brandtwein - 7. Aug. 2006, 9:19 Uhr

Sehr feiner Text, der den Gedanken nahelegt, ob und wenn ja - wann man sich die Frage stellen darf ob ein Leben auch einfach misslingen kann.
blogger.de:etosha33 - 7. Aug. 2006, 14:19 Uhr

Unsere obercoole Gesellschaft (und andere Faktoren) verbieten es vielen Menschen mittlerweile zuzugeben, dass sie manchmal einfach jemanden brauchen.
Nicht mal vor sich selbst möchten sie so hilflos dastehen, und schon gar nicht vor jemand anderem diese immense Schwäche eingestehen. Die Seelennahrung muss man sich aber rechtzeitig verschaffen, sonst liegt man plötzlich ausgehungert und bewegungsunfähig auf dem Rücken.
Es muss ja nicht unbedingt ein Partner sein, auch die regelmäßige Gesellschaft guter Freunde ist sehr wohltuend.
Traurig, dass wir uns mit der Bitte nach menschlicher Gesellschaft oft so schwer tun.

Psychopharmaka sind da bestimmt keine Lösung - nicht auf Dauer - aber sie können helfen, dass man erstmal wieder genug Energie zur Verfügung hat, um aufzustehen und eine Änderung einzuleiten.
Dass man dieses Zeitfenster unbedingt sinnvoll nutzen soll, und nicht weitermachen wie bisher, sollte meiner Meinung nach fettgedruckt im Beipacktext stehen.
Mukono - 7. Aug. 2006, 18:34 Uhr

Das ist eine sehr traurige Geschichte,

Madame Modeste. Sie haben den Zustand Ihrer Freundin so bedrückend genau und eindringlich beschrieben, dass man allein beim Lesen mitleidet.
Aber diesen Menschen hilft bei so einer ausgeprägten Depression kein Mitleid, und alle guten Ratschläge prallen ab. Ihre Freundin braucht nach meiner Einsicht auf jeden Fall professionelle Hilfe, man sollte auch nicht so leichtfertig Psychopharmaka verteufeln. Ein/e gute/n Psychiater/in und nachfolgend eine anständige Psychotherapie ist da einfach notwendig ums Überleben, darauf läuft es hinaus.

Mit den besten Wünschen für Ihre Freundin

Mukono
luckystrike - 7. Aug. 2006, 21:41 Uhr

uff...
glamourdick - 7. Aug. 2006, 22:27 Uhr

sag ich was? - sag ich nix? - sag ich was? - sag ich nix?
ich sag nix.

doch. depressionaler time-out ist ein tabu. psychopharmaka KÖNNEN helfen. die blöde mär von den bösen medikamenten ist ein alter hut, der nur von unwissen spricht. jemandem, dem das leben über den kopf wächst und der an burn out oder depression erkrankt, kann auf verschiedensten wegen geholfen werden. eine depression, die länger als 6 wochen dauert, ist, medizinisch betrachtet, unnötig.
dass der körper vor den berufs- und gesellschaftsanforderungen schlapp macht ist ein zeichen dafür, nicht etwa die cosmo-partnerfindetips zu lesen, sondern in sich zu schauen, sich professionelle hilfe szu suchen und mittels einer verhaltenstherapie und/oder antidepressiva wieder etwas grund zu gewinnen. dem erleben und empfinden ein paar neue vorzeichen zu verleihen und neue perspektiven zu entwickeln. die zeiten der bösen bösen pille sind vorbei. falls sich etwas verändert hat - mein wissensstand ist juli 2005 - ich lass mich gern belehren. nichts, aber auch gar nichts spricht gegen eine pille. that was yesterday.
che2001 - 8. Aug. 2006, 8:43 Uhr

Eine der besten und beklemmendsten Geschichten hier seit langem. Dem Glamourdick
muss ich zustimmen. Eine gute Freundin nahm mal, nachdem ihr Freund sich von ihr
getrennt hatte, binnen 6 Tagen 5 Kilo ab und bekam dann erst rizyklische Antidepressiva
und dann Prozac verschrieben, das brachte sie schnell wieder so in die Spur, dass sie in die
Lage versetzt wurde, dass Problem durch Gespräche zu bewältigen.

Was Anderes: Wenn ich das hier lese, wird mir ganz anders "inzwischen ist sie 34 und
arbeitet schrecklich viel. Diejenigen Männer, die in diesem
Alter noch suchen, wollen sich entweder zu nichts verpflichten oder suchen jemanden,
der geradezu beängstigend perfekt ist. Und gern jünger." Ich bin ungebunden und über 40,
da finde ich so etwas wirklich erschreckend.
blogger.de:etosha33 - 8. Aug. 2006, 18:47 Uhr

Vielleicht ist es ohnehin das, was die meisten Pillen-sind-Pfui-Verfechter meinen: Dass sie nicht prinzipiell ganz falsch sind, sondern nur kein Ersatz sind für Veränderungen. Vielleicht glauben sie aber auch tatsächlich, was sie sagen. Vielleicht würden sie sich lieber vor lauter Depressionen umbringen, als eine Abhängigkeit zu riskieren?

Deshalb meinte ich auch, der entsprechende Zusatz im Beipacktext wäre sinnvoll: Nutze die Zeit, die du gewinnst! Mach nicht so weiter wie bisher!

Wer schon mal flach gelegen und die Erfahrung gemacht hat, dass selbst die winzigsten Kleinigkeiten unüberwindliche, unbewältigbare Probleme darstellen, lernt eben auch dazu, wenn auch auf die harte Tour.
St. Burnster - 8. Aug. 2006, 0:25 Uhr

Wie mir kürzlich erst wieder auffiel: Ihre Publikation hier nennt sich ja MELANCHOLIE Modeste. Insofern ein stimmiger Beitrag wie er zum Berliner Frühherbst nicht besser passen könnte.

Und du Ratze bist ein ganz Schlauer. Solltest du wirklich hier einwandern, stell ich dir mal ein paar irre Tanten vor, da wirst ganz schnell wieder heim wollen. Des sag ich dir:)
Modeste - 8. Aug. 2006, 23:55 Uhr

Ob, Herr Creature, man jemandem vorwerfen kann, zuviel Erwartungen zu haben, glaube ich fast eher nicht - nur einiger Menschen Erwartungen werden eben erfüllt, und mit anderer Leute Hoffnungen schaut es anders aus, und bar jeder Weichspülrhetorik können Leben, Herr Franzbrandtwein, sicherlich scheitern. Vielleicht steckt man aber auch nur ein paar Ziele neu und baut ein paar Erwartungen um. Erwartungen aber haben wir alle. Ohne die Erwartung, meine Hoffnungen erfüllt zu sehen, würde ich morgens nicht einmal aufstehen.

Die Erwartung, bei einer Internet-Plattform jemanden zu finden, Frau Loreley, hat diese Freundin allerdings bereits einmal vergeblich gehegt. Auch hier haben viele Menschen Erwartungen, die mit ihren Möglichkeiten nicht ganz übereinstimmen, und manche Männer erwarten offenbar, lauter Frauen kennenzulernen, die bildhübsch sind und nur auf sie warten, aber auf keinen Fall feste Beziehungen suchen. Dann heißt es gleich, die Dame würde klammern. Insofern, Jings, mag es vielleicht fast leichter sein, jedes Jahr einen anderen zu finden, als einen, der auch einmal ein paar Jahre vorhält.

Dem Herrn Rationalstürmer stelle ich natürlich gern Freundinnen vor, der ist bestimmt ganz reizend. Werfen Sie aber besser keinen Blick auf die Damen, die der Burnster immer anschleppt, das sind garantiert merkwürdige Geschöpfe.

Was Psychopharmaka angeht, so kenne ich mich da nicht aus, bin aber geneigt, Herrn Glamour zuzustimmen. Man muss erst einmal medikamentös wieder soweit hergestellt werden, dass man die anstehenden Veränderungen auch anpacken kann. Das sieht Etosha, wenn ich sie (?) richtig verstehe, ja auch ähnlich.

Dass der Zug für Frauen ein wenig früher abfährt als für Männer, ist, Che, wohl leider eine Realität. Männer halten sich ja gern für irre junggeblieben, und glauben, dass zu ihrem "eigentlichen" Alter dann auch nur eine Partnerin passt, die genauso jung ist, wie sich fühlen.

Und traurig ist das, da haben Herr Lucky und Herr Mukono natürlich recht.
blogger.de:etosha33 - 9. Aug. 2006, 7:49 Uhr

Yes, it's a she.
blogger.de:strappato - 18. Aug. 2006, 11:55 Uhr

Bei Frauen schlägt das Alter eher zu, als bei Männern. Aber 34 ist ja eigentlich noch im grünen Bereich. Nach meiner Ansicht kommt es nicht primär auf das Alter an. Hinderlich ist die Furcht vor Veränderung und Enttäuschung. Wenn man es sich erstmal eingrichtet hat, dann bedeutet eine Partnerschaft immer auch die Aufgabe. Von liebgewonnen Routinen, von einem Teil der eigenen Freiheit bis hin zum Umzug, Job- und Ortswechsel. Als junger Mensch denkt man nicht so nach, es gibt wenig zu verlieren. Nach 2 Wochen bei der Freundin einziehen, nach 4 Monaten wieder Wohnung oder WG-Zimmer suchen. Kein Problem.

Irgendwann kommen die Kosten-Nutzen-Gedanken. Besonders wenn man die ein oder andere Enttäuschung erlebt hat. Lohnt es sich? Was ist, wenn es nicht klappt? Steh ich wieder alleine da?

Es muss ja keine Partnerschaft sein. Ein intensiver Freundeskreis fängt einiges auf. Davon träumen ja viele Singles, besonders wenn das Thema Kinder, Familie und Alter angesprochen wird. Da muss man aber ein bestimmter Kommunikationstyp sein. Keine dauerhafte Alternative für die Mehrheit der Alleinstehenden.

Traurig. Gerade wenn es in die Depression führt. Aber irgendwie eine unvermeidbare Schattenseite des modernen urbanen Lebens in Grossstädten mit über 50% Single-Haushalten.

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