Journal :: 02.07.
Zuerst fallen nur ein paar Tropfen schwer auf den grauen, warmen Asphalt. Die ersten Gäste des Pappa e Ciccia stehen auf, ihre Gläser in der Hand, und suchen sich Plätze unter der Markise. Wir bleiben noch sitzen.
Gegessen haben wir schon, eine Pasta mit Pfifferlingen ich, und der Mek eine Pasta mit Fleisch. Nun sitzen wir da auf der Schwedter Straße und trinken einen dunklen und weichen roten Wein. Schwarz verfärbt vom Regen aber wölbt sich der Himmel über der Stadt, bis die Wolken sich ganz und gar entladen, aus den wenigen Tropfen viele werden, und erst manche, dann alle Gäste und dann auch wir unter die Markise flüchten. In blanken Schnüren fließt das Wasser auf die Erde.
So plötzlich, wie der Regen begonnen hat, ist er vorbei. Wieder sitzen wir auf der Straße, warm ist die Luft, doch schwül nicht mehr länger. Auf den Tischen leuchten Kerzen in weißlichen Tüten. Man lacht. Am Nachbartisch sprechen fünf Mädchen über die Fashion Week, wir trinken auf die Liebe, und alles erscheint so leuchtend, so rund und golden und perfekt, dass es fast schmerzt, den Abend nicht in Bernstein nach Hause zu nehmen für später, für die kalten Tage, wenn keine laue Luft die Beine streichelt, niemand lächelt, wenn es Abend wird, und kein Wind dir durch die Haare fährt, wenn du heimgekehrt auf dem Balkon stehen wirst, die letzte Zigarette des Tages in der linken Hand.