Was schenkt man einem Vater?
Mütter. Ja, Mütter sind leicht. Mütter mögen bauchige Dosen aus italienischem Glas für Kekse. Mütter mögen kleine, silberne, geflochtene Körbchen. Mütter mögen Kalender mit Photos aus englischen Gärten oder Seifen von Yardley oder Nagellack, der eine Spur zu extravagant ist, um ihn sich selbst zu kaufen, und wenn einem für eine Mutter - eine eigene oder fremde - nichts einfällt, kauft man eine Flasche Champagner. Weihnachten sollte man nur Mütter haben, denn Väter sind ein Problem.
Manchmal haben Väter immerhin eine Sammelleidenschaft. Der Vater vom T. beispielsweise sammelt Fayencen. Oder sie stellen den ganzen Keller mit einer Modelleisenbahn voll, für die es gar nicht genug Zubehör geben kann, wie der Vater der K. Manche Väter sind finanziell auch nicht so arg gut aufgestellt, die freuen sich dann auch über zwei Stangen Zigaretten, wie der Vater einer ehemaligen Kollegin im Referendariat, der sich von Geburtstagen über Namenstage bis zu Weihnachten hangelte, um durch Geschenke seiner fünf Kinder seine Nikotinleidenschaft zu befriedigen. Bei meinem Vater ist das aber alles nicht der Fall.
Immerhin liest mein Vater ganz gern und hört gern Musik. Leider kauft er sich das, was haben will, selbst. Ab und zu finde ich einen schönen und ziemlich überflüssigen Bildband über irgendetwas, was ihn besonders interessiert, den kaufe ich dann, aber dieses Jahr scheint es da nichts Neues zu geben.
Für technische Spielereien hat mein Vater schon eher etwas über, aber hier fällt mir partout nichts ein. Einen iMac will er sich kaufen, aber dafür braucht man eigentlich kein Zubehör. Mit dem Rauchen hat er schon vor 20 Jahren aufgehört. Wenn ich ihm Whiskey kaufe, trinkt ihm den meine Mutter weg. Was Schokolade angeht, isst er am liebsten Ritter Sport Voll-Nuss, die zu schenken jetzt nicht so wirklich den Charakter eines liebevoll ausgesuchten Weihnachtspräsents hätte.
Es ist fürchterlich.
Oder gebatikte Kravatten (jetzt nicht mehr, aber noch vor einigen Jahren), die ich sehr gerne trage und dann ganz tolle Komplimente einheimse.
Einmal hat mich meine Tochter mit ihrem selbst geschriebenen Buch überrascht. Das geht natürlich nicht immer so leicht.
Aber vielleicht wäre ein gebundener Ausdruck der Blog-Posting ein durchaus originelles Geschenk, wenn der Vater nicht sowieso im Blog mitliest.
Das könnte ganz gut ankommen.
Also ich würde mich da durchaus freuen können. Allerdings ist in unserer Familie bekannt, was die Kinder im Blog schreiben, sie lesen ja auch bei mir mit.