03.04.2012
Noch vor wenigen Jahren wusste ich ziemlich genau, welche Freunde in welcher Bar anzutreffen waren. Es gab Leute, die traf man mit großer Sicherheit Donnerstag Nacht im Cookies an. Einen Bekannten habe ich immer im Schwarzsauer angetroffen, wo wir uns jedesmal versichert haben, wir wären da nie, außer ausgerechne heute. Dann haben wir - so meine ich mich zu erinnern - Unmengen Bier getrunken und ganz, ganz viel geraucht.
Das Rauchen habe ich leider aufgegeben. In Bars bin ich gerade auch eher selten. Die Bekannten immerhin treffe ich nach wie vor mit derselben vorhersehbaren Zufälligkeit: Auf dem Markt etwa. Beim Kuchen essen. Oder in der LPG. Die LPG am Senefelder Platz ist nämlich der Ort, an dem jeder, ausnahmslos jeder, irgendwann im Laufe einer Woche einzukaufen scheint, und so stehe ich mit drei anderen Bekannten am Dienstag nachmittag irgendwo zwischen den Rollbändern, den Kassen und dem Obst und plaudere über den Urlaub der I., ein Jobangebot der L. und eine vewickelte Intrige, bei der es irgendwie auch um die B. geht, die ich aber nicht genau verstanden habe.
Um den Duchgang nicht total zu verstopfen, schieben wir unsere Kinderwagen immer ein bisschen nach links und rechts. Die Mütter mit Kindern, die schon laufen können, passen aus den Augenwinkeln auf, dass die Kinder nur Sachen essen, die schon im Wagen liegen, und irgendwann verabschieden wir uns und gehen.
Alles in allem hört man nicht weniger, als früher an irgendeinem Tresen, resümiere ich auf dem Weg zum Sushiessen. Ich treffe auch nicht weniger Leute. Nur lustiger, lustiger war's schon, damals unterwegs durch die Stadt, und ich freue mich auf die nächsten langen Nächte, sobald es wieder geht. Lange kann es nicht mehr dauern.
Aber nun gibt es erst einmal Sushi.
Aber mal Spaß beiseite: Meine 4 jährige Tochter ist ein Langschläfer (schläft dafür teilweise nach mir ein) und lässt mich auch nach Ihrem Erwachen tatsächlich schon mal ausschlafen.