Charlottenburg soll schöner werden
Letzte Woche zum Beispiel: Berlinale, Zoo-Palast, vorher am Savignyplatz ein Glas Wein trinken, und auf einmal sieht man mehr alte Leute, als sonst das ganze Jahr, denn wie die Welt weiß, kommt im Prenzlberg jeder an seinem 45. Geburtstag in die Wurst, der es nicht rechtzeitig schafft, sich irgendwo westlich vom Zoo anzusiedeln.
Gründe, Charlottenburg vor Erreichen seines 45. Lebensjahres aufzusuchen, kenne ich dagegen keine. Das Essen ist teuer und schlecht, mein Eisbecher letzte Woche vor dem Film bestand zum Beispiel vorwiegend aus Dosenfrüchten und Sprühsahne, und für die paar Geschäfte in der Fasanenstraße, in denen es gutaussehende Sachen zu kaufen gibt, braucht man nicht durch die halbe Stadt zu reiten. Charlottenburg, mit einem Wort ist ein Ort, den aufzusuchen man vermeiden sollte. Charlottenburg ist eine No-Go-Area des guten Geschmacks.
No-Go-Areas aber gehören nach Ansicht politisch interessierter Menschen zu dejenigen Dingen, die es eigentlich gar nicht geben sollte. Jeder sollte sich überall wohl fühlen, hört man so, und deswegen habe auch ich mich entschlossen, auf Einladung des großartigen und nicht genug anzupreisenden EXOT-Magazins
am 23.03.2007
um 19.00 Uhr
in der Weekend-Gallery
Schlossstraße 62
14059 (!!!) Berlin
meinen Beitrag zur Aufheiterung Charlottenburgs zu leisten. Ich lese dort mit den Herren Christian Bartel, Tilmann Birr, Olaf Guercke und Anselm Neft voraussichtlich vorwiegend komische Texte und freue mich, wenn Sie kommen.
(Wenn Sie nicht kommen, weil Sie in Leipzig weilen, freue mich einen Tag früher über Ihre Anwesenheit bei dieser Lesung.)
p.s. wärmste empfehlung: die trattoria "da pepino" gleich um die ecke.
März!