In Ordnung
Schon in Ordnung, sage ich. So ähnlich wie 2007 und wahrscheinlich auch nicht anders als 2009. Was soll schon passieren.
Was sich jetzt noch ereignet, wird tendenziell eher unangenehm. Krank könnte ich werden, zum Beispiel, sterben könnte ich, plötzlich oder nach langem, schwerem Leiden, wie es in den Todesanzeigen immer heißt, von denen ich gar nicht weiß, ob man das noch so macht mit dem Anzeigenaufgeben. Oder ob einfach so alle auf einmal zum Friedhof kommen.
Gut gegessen habe ich dieses Jahr, und werde es nächstes Jahr wohl nicht minder. Gelacht habe ich halbwegs genug, die Nächte waren in Ordnung, wenn auch selten euphorisch, und oft genug geärgert habe ich mich, Meist über Bagatellen. Gelesen habe ich, gar nicht wenig, aber ein großes Leseerlebnis war nicht dabei, für das ich die Nächte opfern würde und von denen ich allen erzählen hätte wollen, und vielleicht liegt das nicht an den Büchern.
Neu verliebt habe ich mich nicht. Ganz froh bin ich darüber, weil ich doch auch endlich einmal angekommen sein will und ja auch alles in Ordnung ist, so sehr in Ordnung wie kaum jemals zuvor. In mich verliebt hat sich auch keiner, weil ich 33 bin, und die Zeiten vorbei.
Ein frohes neues Jahr wird man mir wünschen, in nicht mal drei Wochen. Mein Glas werde ich heben, lächeln werde ich, und nichts wird mir einfallen für das nächste Jahr, als dass es schon in Ordnung sein möge, keine Höhen und Tiefen, was auch, und nichts bleibt mir zu wünschen als fröhlicher Gleichmut und ein wenig Dankbarkeit, denn in Ordnung ist ja nicht wenig, so an und für sich und für mich und für immer.