Als wir lebendig waren
Nur noch einmal irgendwem entgegenatmen, der durch das Warten zu jemand ganz besonderem wird. Noch einmal, ach, nur zehn Minuten, diese Unruhe, die einen ganz und gar erfüllt. Das Zittern, wenn man den Hörer in der Hand hält, um niemals anzurufen. Die zaudernde Hand auf der Maus (Möchten Sie die Änderungen speichern?).
Das Gefühl, lebendiger zu sein als sonst. Vor dem Badezimmerspiegel zu stehen, und es wäre nicht egal, was man darin sieht, und man würde leiden wie früher, nicht schön zu sein, und niemand, dem die Herzen vor die Füße fallen.
Jemandem gegenüberzusitzen, und es wäre lebens-, nein: sterbenswichtig, was er denkt. Was hält er von mir?, die Freundinnen zu fragen, die zuckersüße, ganz und gar gelogene Gedanken erfinden, und um so gespannter vor dem Telephon zu sitzen, und keiner ruft an.
Zu warten. Zu leiden. Zu vergessen. Und dann alles von vorn. Und sich nicht vorstellen können, es ganz und gar für unmöglich halten, dass es eines Tages vorbei sein könnte, weil die Glocken reißen, der Boden ergraut, und das Meer nur noch leeres Wasser sein wird, wüst wie der Mond.