Es regnet, regnet, regnet
Aus den Gullydeckeln strömt das Wasser in die Höhe wie eine Fontäne. Ich sehe nichts, der Taxifahrer kann an sich auch nichts sehen, und fährt doch mitten durch die Flut. Ich bin müde.
Der J. hat schlechte Laune, und vermutlich bin ich irgendwie schuld. Wir hätten in Berlin bleiben sollen, steht es unüberhörbar im Raum. Ich wollte doch weg. Wenn es hier nicht schön ist, liegt es deswegen ganz und gar an mir. Zwar war es trocken heute tagsüber, angenehm auch, zu Fuß unterwegs in Sintra, doch heute abend nehmen wir den falschen Ausgang der U-Bahn, landen irgendwo in einem Restaurant, das zwar ganz gut ist, aber außer uns sitzen dort nur aziemlich lte, eher so etwas unelegante Leute, auch nicht von hier, und nun regnet es wieder, regnet, als wolle es nie wieder aufhören, und ich zähle die Stunden bis zur Abfahrt.
Es wird noch viel regnen bis zum Montag, fürchte ich, und wünsche mir, ich wäre weit weg oder hier zumindest allein und nur für mich verantwortlich hier, und wenn es regnen würde, wäre das nur mein Problem und vielleicht nicht einmal gar so schlimm.
Das Verhalten des J. erinnert mich frappant an jenes eines meiner früheren Partner, der nur widerwillig meinen Ideen zu folgen bereit war (selber hatte er ohnehin keine) und mir dann jede Unternehmung vergällte, indem er stets an irgendwelchen Dingen, welche sich völlig meiner Einflussnahme entzogen, etwas auszusetzen fand. Spontaneität ? Unmöglich. Langfristigste Planung mit 300%-igen Garantien auch fürs Wetter, für alles andere sowieso.