Wintermärchen
Ach, dieser Winter, der nicht enden will, und der die Erinnerung, wie sich die warme Luft an den bloßen Beinen anfühlt, so langsam rückstandslos aus dem Gehirn saugt. Nachts auf einer Picknickdecke auf dem Falkplatz sitzen, mit dem Fahrrad die Danziger Straße von Friedrichshain aus nach Hause fahren. Im Langen See baden und ganz früh am morgen am verschleierten Griebnitzsee ganz allein spazieren gehen.
Nach und nach friert die Kälte selbst die Fluchtgedanken tot. Ob es die Strände von Koh Samet überhaupt noch gibt? Ist das Rote Meer noch bunt und warm? Oder wird die Welt jetzt immer so bleiben, feindliche Schneeflocken, ein eisiger Wind, und die Blumen auf dem Tisch bloß eine weiße Augentäuschung aus fernen Gewächshäusern.
„Ich bin die schmutzige Schneekönigin“, schreit die Stadt. „Ich habe euch noch alle geschafft, ich sauge euch die Kraft und die Sonne aus den Adern.“, während der Wind, der uns überdauern wird, durch die wächserne Haut meiner Jacke fährt.
„Feiert!“, schreit die Stadt, und es klingt höhnisch. „Drängt euch zusammen, sucht, was ihr nicht findet. Trinkt und betet, dass die Nacht euch gehört, bis sich hinter euch die Türen schließen.“
Und dann müde und mürbe am Fenster eines Cafés sitzen, und sich ausmalen, wie sich der Winter anfühlen kann, nachts ein warmer Körper im Rücken, morgens heißer Tee auf dem Nachttischchen. Am Abend auf dem Sofa liegen, die Beine unter dem Plaid, und das Märchen von den Roten Schuhen vorgelesen bekommen und dankbar sein, dass man nicht mehr tanzen muss.
Nach und nach friert die Kälte selbst die Fluchtgedanken tot. Ob es die Strände von Koh Samet überhaupt noch gibt? Ist das Rote Meer noch bunt und warm? Oder wird die Welt jetzt immer so bleiben, feindliche Schneeflocken, ein eisiger Wind, und die Blumen auf dem Tisch bloß eine weiße Augentäuschung aus fernen Gewächshäusern.
„Ich bin die schmutzige Schneekönigin“, schreit die Stadt. „Ich habe euch noch alle geschafft, ich sauge euch die Kraft und die Sonne aus den Adern.“, während der Wind, der uns überdauern wird, durch die wächserne Haut meiner Jacke fährt.
„Feiert!“, schreit die Stadt, und es klingt höhnisch. „Drängt euch zusammen, sucht, was ihr nicht findet. Trinkt und betet, dass die Nacht euch gehört, bis sich hinter euch die Türen schließen.“
Und dann müde und mürbe am Fenster eines Cafés sitzen, und sich ausmalen, wie sich der Winter anfühlen kann, nachts ein warmer Körper im Rücken, morgens heißer Tee auf dem Nachttischchen. Am Abend auf dem Sofa liegen, die Beine unter dem Plaid, und das Märchen von den Roten Schuhen vorgelesen bekommen und dankbar sein, dass man nicht mehr tanzen muss.
von: Modeste Schublade: Datum: 11. Mär. 2005, 11:55 Uhr