Neu und lesbar
Andere Leute lesen das doch auch, denke ich und zwinge mich durch die Leseproben der Bücher von der Longlist für den Deutschen Buchpreises. Die ausgewählten Bücher, stelle ich fest, interessieren mich nicht die Bohne.
Vermutlich liegt's an mir, sage ich mir. Bestimmt sind die Bücher super, und nur meine Vorurteile gegen die Gegenwartsliteratur hindern mich daran, mir etwa aus dieser Liste ein dickes Päckchen für den demnächst stattfindenden Urlaub auf Bali zusammenzustellen. Bestimmt warten irgendwo Perlen auf mich, an denen ich auf den eingefahrenen Gleisen meiner Lesevorlieben einfach vorbeifahre, und doch bringe ich es einfach nicht über mich, mir bei amazon irgendetwas auszuwählen und mitzunehmen. Gerade, stelle ich fest, erscheint mir das alles nicht reizvoll, was in den letzten Jahren geschrieben worden ist, und so frage ich, sehr verehrte Damen und Herren, wiederum Sie:
Hat Sie eine Neuerscheinung beeindruckt? Oder können Sie vor irgendwelchen Lieblingen des Feuilletons nur warnen? Was soll eine wirklich diesmal ziemlich erholungsbedürftige Frau auf Bali am Strand lesen, der die Politeia zu mühsam, Krimis zu langweilig, Familiengeschichten zu oft dagewesen, Problemliteratur zu abscheulich und Paolo Coelho und Konsorten zu flach erscheinen?