Ich ist ein anderer
Keine Ahnung, sage ich. Reichlich langweilig hier. Ich erlebe ja nichts, weil ich zu erkältet bin, um irgendwo hinzugehen. Ich sitze hier einfach nur herum, lese ein bißchen, schaue gelegentlich einen Film oder eine neue Folge West Wing, und spreche mit und über mein Kind. Das ist ziemlich eintönig, fürchte ich.
Auf der anderen Seite: In anderen Blogs ist im engeren Sinne auch nichts los, und die liest ja auch wer. Foodblogs zum Beispiel. Finde ich toll. Ich koche kaum was nach, zugegeben. Aber ich schwelge immer in diesen Sachen, ich male mir aus, auch mal so was mehr Modernes und Gutaussehendes zuzubereiten. Außerdem finde ich es gut, wenn Leute auswärts essen und darüber schreiben.
Elternblogs sind auch so ein Phänomen. Zwar rangiert das Ansehen des klassischen Muttiblogs noch deutlich unterhalb des Blogs von Leuten, die stricken. Auf der anderen Seite: Die Spitzen des Genres, die sind schon sehr, sehr super. Ich bin den Buddenbohmschen Kindern beispielsweise noch nie begegnet, aber sie sind mir seit mehreren Jahren überaus sympathisch.
Warum, frage ich mich, ist das eigentlich nichts für mich? Okay, meine Performance als Mutter und als Köchin ist vielleicht jeweils nicht so beispielgebend, dass man unbedingt drüber schreiben müsste. Auf der anderen Seite: Meine Performance als Normalberlinerin in den letzten Jahren war auch nicht so großartig, dass es zwingend notgetan hätte, sie auszustellen. Habe ich trotzdem gemacht und war lustig.
Insofern, meine Damen und Herren, mein Vorsatz steht fest: Von heute bis nächsten Freitag bin ich Foodbloggerin. Und die Woche drauf mache ich eine Woche Muttiblog. Mal sehen, wie sich das anfühlt.