Dienstag, 21. November 2006

Träume von Schweinen

In meinem Unterbewusstsein, verehrte Leserinnen und Leser, spielen Schweine offenbar eine Rolle, die durch ihr Vorkommen in meinem Alltagsleben keineswegs gerechtfertigt erscheint. Tatsächlich begegne ich Schweinen eher selten, um nicht zu sagen: So gut wie nie, denn das Schwein, Haus- wie Wildschwein, ist eine in urbanen Gegenden eher seltene Erscheinung.

Nachts aber, in den viel zu kurzen Stunden, die ich schlafe, laufen des öfteren ausgewachsene Säue herum, und erst letztes stand ich irgendwo in einem Traum herum, ein großes, massiges, rosafarbenes Schwein saß mir gegenüber und sprang an mir hoch wie weiland unser Hund, der allerdings keinerlei Ähnlichkeit mit einem Schwein hatte, was bei einem Hund ja auch einigermaßen befremdlich gewesen wäre, und sicherlich mindestens zu einer drastischen Minderung des Kaufpreises für den Hund, wenn nicht sogar zur Rückgabe des Tieres und dem Umtausch gegen einen neuen Hund berechtigt hätte, der ungefähr so aussehen hätte müssen, wie es unser Hund tatsächlich getan hat, der deswegen auch nicht umgetauscht werden musste.

Möglicherweise habe ich mit dem Schwein sogar gesprochen. Des Inhalts der Konversation erinnere ich mich nicht mehr, allein – was kann man mit einem Schwein schon groß besprechen, und ob das Schwein geantwortet hat, habe ich gleichfalls vergessen. Irgendwann ging das Traumschwein wieder davon.

Ein paar Tage vorher war bereits ein anderes – oder auch dasselbe – Schwein eine ganze Weile neben mir hergegangen, wurde größer und kleiner, veränderte gelegentlich seine Farbe, blieb allerdings in demjenigen Spektrum der Farbigkeit, die bei Schweinen nicht weiter zu erstaunen vermag, und erregte in mir, die ich im Traum Halterin des Schweines war, durch diese Flexibilität einen gewissen Stolz.

In Wirklichkeit habe ich nie ein Schwein besessen. Ich esse nicht einmal Schweine, nicht einmal im Traum, und vielleicht ist es diese kulinarische Zurückhaltung, die die Tiere zutraulich werden lässt, denn Kühe, denen ich als Esserin zugetan bin, nähern sich mir nie, wenn ich schlafe, aber ich werde das im Auge behalten und Sie, sollte sich dies ändern, laufend über die Entwicklung meiner nächtlichen Tierwelt informieren.



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