Montag, 1. Juni 2009

Journal :: 01.06.

Muss man arbeiten, kommt man nicht zum Schlafen. Hat man frei, will man etwas unternehmen, schläft auch zu wenig, und so nimmt es nicht wunder, dass ich trotz fünf freier Tage so müde bin, wie man es eben ist, wenn man ständig ein, zwei Stunden pro Nacht weniger schläft als angemessen.

Dass es in meinem Schlafzimmer morgens um fünf wahnsinnig hell ist, trägt auch nicht gerade zu einem vorteilhaften Verhältnis von Schlaf und Wachzustand bei, und dass der geschätzte Gefährte trotz maunzender Katzen und strahlender Sonne friedlich schlummert, macht mich nachgerade aggressiv. Ein Kaffee besänftigt mich so halbwegs.

Einen weiteren Kaffee später sitze ich im Pappa & Ciccia in der Sonne, der M. und die M. erzählen vom Urlaub, und ich picke ein paar Antipasti mit Brot. Wie viel Öl ist an diesen Auberginen, frage ich mich zwischendurch, wische den Gedanken wieder weg und schließe mich einem langen Spaziergang an. Die Straße abwärts nach Mitte, am Hackeschen Markt vorbei zur Museumsinsel, die Linden hoch wieder zurück und dann nach Hause. Wozu in den Wald, wenn man auch in der Stadt bleiben kann, frage ich mich, schaue mir die Touristen mit ihren bunten Reiseführern an, die Fahrradrikschas und die unglaublich abscheulichen Bilder am Kunstgewerbeflohmarkt am Zeughaus. Am Lustgarten sitzen lachende Menschen auf dem Gras, Radfahrer klingeln und schlängeln sich durch die Massen auf den Gehsteigen zwischen Dom und Alex, und ich nehme mir vor, heute gar nichts mehr zu unternehmen, einfach nur herumzusitzen, nutzlos wie ein Ölgötze und vergnügt wie eine Katze in der Sonne und so früh zu Bett zu gehen, dass ich acht Stunden schlafen werde, mindestens, bis es hell wird morgen früh und an Schlaf nicht mehr zu denken.

Journal :: 31.05.

Auf einmal bin ich müde. Es mögen die drei Tage Ruhe gewesen sein letzte Woche, das Meer und der viele Schlaf. Die lange Nacht mit dem J. und dem M.2 in Mitte und das Faß Sekt, das ich gestern nicht zu meinem Vorteil getrunken habe. Es könnte auch am Radfahren liegen, heute nachmittag mit dem J. in Kreuzberg, oder es ist die Arbeit der letzten Wochen, die nun aufsteigt und sich mir schwer an die Lider hängt: Es ist schön hier, aber ich muss heim.

Im Taxi schlafe ich ein und schrecke alle zwei, drei Minuten auf. Köpenicker. Jannowitzbrücke, dann über die Spree und nach Hause. Gähnend stehe ich im Bad und bürste mir die Zähne. Müde sehe ich aus im Spiegel, ganz kleine Augen und die schlechte, griesige Haut, die ich bekomme, wenn ich etwas Falsches esse.

Gute Nacht, Modeste, verabschiede ich mein Spiegelbild für heute. Es ist nicht mehr Mai.



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