Mittwoch, 10. Oktober 2012

Oktober, 9

Als der Wagen anspringt, starre ich wie gebannt auf den großen, runden Tacho. "Wo ist denn ...", zischt der J., und dann fahren wir los. Es ist ganz einfach. Der Car Sharing-Wagen von Drive Now gleitet wie ein ganz normales Auto die Greifswalder abwärts. Hinterm Rosenthaler Platz halten wir an.

Wir haben nicht reserviert, und eine feste Vorstellung, wo es hingehen soll, haben wir auch nicht. Wir sind nur hier, weil der Babysitter Zeit hat und beim F. weilt, und so laufen wir wie Schulkinder, die hitzefrei haben, durch den Abend: Unverhoffte Freizeit.

Für einen Dienstagabend ist es überall schrecklich voll. Im Mani gibt es keinen Tisch mehr für uns. Im Toca Rouge sieht es auch nicht besser aus. Ins Themroc gehen wir nicht, weil das Tagesmenü nicht so lecker klingt, und so biegen wir schließlich ganz am Ende der Torstraße nach rechts ab und gehen schließlich ins Rutz. Also unten. In der Weinbar, nicht oben im Restaurant.

Zwei Plätze gibt es auch noch. Auf Barhockern sitzen wir direkt am Fenster und schauen den Gästen zu, die teils schon leise schwankend die Treppe herunterwanken und manchmal auch wieder hinaus. Ich esse das regionale Menü, drei Gänge mit Kaninchen als Hauptgang und einer sehr, sehr guten Desservariation, die eine Mini-Apfeltorte, zwei runde karamellisierte Apfelkugeln und eine Nocke Apfelsorbet enthält. Alles ist sehr, sehr gutaussehend und schmeckt göttlich. Leider vergesse ich den Namen des Dessertweines sofort. Es war eine Riesling-Spätlese, und ich hätte gern noch viel mehr davon gehabt.

Sehr gern hätte ich auch dem J. sein Essen weggefressen. Die Vorspeise mit der Blutwurst. Das Hauptgericht mit einem so zarten Tafelspitz, dass es nicht einmal ein Messer dazu gab, und das ungeheuerlich leckere halbflüssige Schokoladentörtchen danach. Leider gibt der J. nichts ab.

Kurz nach elf sind wir wieder daheim, geben dem Taxifahrer zuviel Trinkgeld für seine Brummigkeit und lassen uns daheim erzählen, dass unser Sohn ein wahrer Engel sei. "Schlaf weiter, Baby!", streichele ich dem Kleinen die Stirn, als ich selbst schlafen gehe, und schmecke dem Essen nach und dem Abend und male mir aus, wie ich dem F. alles zeige, was man so essen kann, wenn er erst größer sein wird und auch etwas davon hat.



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